Verstöße gegen die Mietpreisbremse weit verbreitet

Nach einer Erhebung des online-Portals wenigermiete.de sind Verstöße gegen die Mietpreisbremse weit verbreitet. Im Schnitt liegen mehr als 70 Prozent der insgesamt 10.000 untersuchten Fälle oberhalb der zulässigen Grenze. Dabei zahlen Mieter in den sechs erfassten deutschen Großstädten durchschnittlich 220 Euro zu viel im Monat. Die Betreiber ermutigen Mieter, stärker gegen überhöhte Mieten vorzugehen.

Berlin, 16. Mai 2017

In deutschen Großstädten sind Verstöße gegen die Mietpreisbremse offenbar weit verbreitet. Das belegen aktuelle Zahlen des Verbraucherportals wenigermiete.de, die auf der Auswertung von 10.000 online-Fragebögen basieren. Dabei wurden mehr als 7.200 mutmaßliche Verstöße erfasst. Alleine in Berlin sind 2.800 Mieter betroffen. Auch in Hamburg, München, Köln, Düsseldorf und Stuttgart zahlen tausende Mieter mehr als gesetzlich zulässig. Die Mietpreisbremse schreibt vor, dass Mieten bei Neuvermietung nicht mehr als zehn Prozent teurer sein dürfen als die ortsübliche Vergleichsmiete.

Den höchsten Anteil mutmaßlicher Verstöße verzeichnen laut der jüngsten Erhebung München und Köln. Dort liegen jeweils 77 Prozent der Neuvermietungen oberhalb der Mietpreisbremse. Es folgen Berlin mit 71 Prozent, Stuttgart mit 70 Prozent, Hamburg mit 66 Prozent und Düsseldorf mit 56 Prozent. In Euro ausgedrückt zahlen Mieter in den insgesamt sechs untersuchten Städten im Mittel 220 Euro zu viel im Monat. Besonders gebeutelt sind Mieter in München, ihnen wird im Schnitt 239 Euro zu viel im Monat abverlangt. Dann folgen Stuttgart (238 Euro), Berlin (224 Euro), Hamburg (221 Euro), Köln (210 Euro) und Düsseldorf (171 Euro).

Nach Einschätzung der Betreiber folgen die Zahlen einem eindeutigen Trend.

„Je mehr Fälle uns erreichen, umso deutlicher wird der systematische Verstoß gegen die Mietpreisbremse. Und während die Fallzahlen kontinuierlich steigen, bleiben Höhe und Ausmaß der Verstöße insgesamt relativ konstant. Dr. Daniel Halmer, Anwalt und Gründer von wenigermiete.de

Co-Gründer Dr. Frederik Gärtner ermutigt Mieter, sich noch stärker gegen zu hohe Mieten zu wehren:

„Kein Mieter muss Angst vor Kündigung haben, wenn er die Mietpreisbremse aktiviert. Die Mieterrechte sind in Deutschland sehr hoch aufgehängt. Wir rufen deshalb alle Mieter dazu auf, gegen Wuchermieten vorzugehen. Dr. Frederik Gärtner

wenigermiete.de ist das wichtigste Verbraucherportal zur Durchsetzung der Mietpreisbremse. Es ist seit Ende 2016 auf dem Markt und wird von den Berliner Rechtsanwälten Dr. Frederik Gärtner und Dr. Daniel Halmer betrieben. Das Portal ermöglicht Mietern, ihre Miete schnell und unkompliziert zu senken. Mit wenigen Klicks können Nutzer ermitteln, ob ihre Miete oberhalb der gesetzlichen Grenze liegt. Ist dies der Fall, können Mieter die Plattform mit der Rechtsdurchsetzung beauftragen. Eine Gebühr wird erst dann fällig, wenn die Mietpreisbremse erfolgreich aktiviert wurde. Die Höhe des Honorars beträgt die Mietersparnis aus vier Monaten und wird direkt mit dem Vermieter abgerechnet.

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